
11 Jun Bericht der Freitagspredigten vom 10.06.2022
Laut der Abteilung für Presse und Media des Zentrums für Islamische Kultur e. V. wurde das Freitagsgebet in der Woche vom 10.06.2022 in Anwesenheit einer Gruppe von Gläubigen, angeführt von Scheich Seyed Mohammad Hassan Mokhber, in der Imam Ali (as.) Moschee des ZIK abgehalten.
Zu Beginn der ersten Predigt und in Fortsetzung vorheriger Themen beschrieb er die erste Strophe des achten Gebets des Buches “Sahifa Sajjadiya” und sagte:
„Aufregung bedeutet auf Arabisch ausbrechen. Mit anderen Worten, etwas von innen heraus kochen heißt Aufregung. In der Psychologie bezieht sich das Wort auch auf Nervenimpulse, also dieselben Ereignisse, die beim Menschen Emotionen oder Gefühle hervorrufen, eine ihnen angemessene Reaktion erfordern und extremes Interesse, das eine Person veranlasst, sich zu bewegen und zu handeln, um das gewünschte Ziel zu erreichen, mit anderen Worten: zu verlangen. Und das Interesse des Menschen an etwas mehr als dem, was er braucht, wird Gier genannt. Gier kann in allen materiellen und spirituellen Angelegenheiten des menschlichen Lebens vorhanden sein, und wird als unangenehm empfunden, weil ein gieriger Mensch jemand ist, der aus dem gesunden geistigen Maß raus ist.”
Scheich Mokhber betrachtete weiter kognitive Faktoren als das wichtigste Mittel, um mit unangenehmen Emotionen umzugehen und erklärte dazu folgendes: “Ausreichendes Wissen und Verständnis über diese Emotionen zu haben, das Nachdenken über das monotheistische Weltbild, den Sinn des Lebens und die Beziehung zwischen Mensch und Welt kann den Menschen helfen sich ihnen zu stellen. Der Mensch ist belastbarer und es hilft ihm, eine spirituelle Mäßigung zu erreichen.”
Dann zitierte er eine Überlieferung des heiligen Propheten, die besagt: „Vermeidet Gier, denn eure Vorväter gingen aufgrund von Gier zugrunde. Gier machte sie geizig und zwang sie ihre Gebärmutter abzuschneiden, ihre Beziehungen abzubrechen und machte sie schlecht und bösartig.” Auch erwähnte er eine Erzählung von Imam Ali (as), in der dieser sagte: “Der am meisten gedemütigte Mensch ist derjenige, der gierig und leicht zu verlocken ist”. Dabei wies er auf einige der Auswirkungen und Folgen des Gefühls der Gier hin. Er betrachtete dieses moralische Laster, als einen der wichtigsten Faktoren des menschlichen Glücks und fügte hinzu: „Auch heute sehen wir, wie die menschliche Gier dazu führt, dass extremer Reichtum angehäuft und Macht an sich gerissen wird und wie die Gier die Welt ins Feuer des Krieges führt und Gruppen unterdrückt.”
Zu Beginn der zweiten Predigt verwies der Scheich, nachdem er sich selbst und die breite Öffentlichkeit über die göttliche Frömmigkeit beraten hatte, auf die Frage der Erziehung des Kindes im Islam: „Der erste Punkt ist, dass viele von uns den Unterschied zwischen Bildung und Erziehung nicht beachten. Bildung bedeutet, einem anderen Informationen zu geben und ihn zu lehren, während Erziehung der Aufbau und die Pflege der Persönlichkeit eines Menschen bedeutet. In der Bildung brauchen wir einen Lehrer, in der Erziehung hingegen brauchen wir ein praktisches und objektives Vorbild. In der Bildung haben wir es mit Wissenschaft zu tun, in der Erziehung wiederum mit der Tat und nicht nur mit Worten, Ratschlägen und Befehlen.
Die ersten Erzieher der Kinder sind die Eltern, und der wichtigste Punkt in der Erziehung ist, dass die Eltern diese Verantwortung übernehmen und besonderes Augenmerk auf die ordnungsgemäße Erfüllung dieser großen Aufgabe legen müssen. In religiösen Lehren besteht ihre Rolle darin, Kinder zu erziehen, nicht nur zu gebären und die materiellen Bedürfnisse ihres Lebens zu befriedigen.“
Im letzten Teil der Predigten zitiert der stellvertretende Direktor des ZIK den Vers 6 der Sure Tahrir und verwies auf eine Überlieferung von Imam Sajjad (as), in der Eltern direkt für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich seien. Auch betrachtete er eine andere Überlieferung von Imam Ali (as), in der er sagt: „Sei nicht von denen, wegen dem die Familie und Verwandtschaft zu den unglücklichsten und wütendsten Menschen zählen. Das bedeutet, dass eine Person sich und seinen Familienmitgliedern manchmal Elend und Grausamkeit zufügt. Daher sei der erste wichtige Grundsatz in der Kindererziehung das Akzeptieren dieser großen Verantwortung und die Fürsorge der Eltern für sich selbst, ihre Worte und ihr Verhalten, die die ersten Grundlagen der Erziehung bilden.”
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