
03 Mai Bericht über das Freitagsgebet vom 29.04.2022
Der Abteilung für Nachrichten und Medien des Zentrums der islamischen Kultur Frankfurt e.V. zufolge wurde das dieswöchige Freitagsgebet am 29. April 2022 in den Räumlichkeiten der Imam-Ali (as.) Moschee des Zentrums unter Leitung von Scheich Mahmoud Khalilzadeh abgehalten.
In der ersten Predigt und knüpfte er an den vorangegangenen Diskurs über die praktischen Auswirkungen des Monotheismus (Tauhid) auf das alltägliche Leben an und sagte: „Der Glaube an das Prinzip des Monotheismus ist das Bindeglied zwischen allen himmlischen Religionen, weil die Propheten in der Linie der göttlichen Botschaften die Menschen zu diesem Glauben eingeladen haben. So basieren alle religiösen Gebote und Gesetze auf dem Glauben an den Monotheismus, denn alle himmlischen Religionen haben eine gemeinsame Ansicht, dass eine Person, die nicht an den erhabenen Gott glaubt, nicht Gläubiger oder Muslim genannt werden kann.“ Er verwies auf den primären Ausspruch des Propheten (saas.): „Sagt, es gibt keinen Gott außer Allah, sodass ihr erfolgreich werden möget.“ und wies darauf hin, dass der Glaube an dieses gemeinsame Prinzip der göttlichen Religionen Auswirkungen auf das praktische Leben hat und die Quelle alles Guten ist. In diesem Zuge benannte er auch die Schlüsselwirkung dieses Glaubens auf das persönliche und gesellschaftliche Leben und sagte: „Freiheit als menschlicher Wert ist eine Wahrheit, die der an Gott glaubende Mensch haben wird, der Gott für Einen hält und glaubt, dass er der allmächtige und allwissende Gott ist und dass alle Geschöpfe seine Geschöpfe sind, anderen nicht schmeichelt und den die mächtigsten Mächte nicht in Sklaverei zwingen können. Nur solch ein Mensch ist es, der seine Stirn auf die Erde legt und sich vor dem einen Gott niederwirft. Der Edle Koran sagt in Vers 34 der Surah Al-Hajj: ‚Euer Gott ist ein Einziger Gott, so seid Ihm ergeben‘.“
In einem anderen Teil dieser Predigt diskutierte er die Bedeutung und Arten des Begriffs der Freiheit aus religiöser Sicht und sagte: „Aus religiöser Sicht gibt es zwei Arten von Freiheit – spirituelle Freiheit und materielle Freiheit. Spirituelle Freiheit ist die Freiheit des Menschen von den Fesseln der Begierden, des Aberglaubens, der Unwissenheit und der Nachlässigkeit, die gleichbedeutend mit seiner Anbetung ist und den Menschen von allen Fesseln befreit. Die materielle Freiheit wird durch den Glauben an den Monotheismus und die Anbetung Gottes eingeschränkt, aber diese Einschränkung verursacht und schafft die geistige Freiheit des Menschen. Gemäß der heiligen Religion des Islam ist ein ‚freier Mensch‘ jemand, der seinen Glauben, seine Moral und sein Verhalten und im Allgemeinen sich seelisch, körperlich und geistig an die Prüfung der Religion anpassen kann. In dieser Hinsicht betrachtet Imam Ali (as.) das Festhalten an Keuschheit und Scham als Zeichen der freien Menschlichkeit: ‚Scham und Keuschheit gehört zu den Tugenden des Glaubens und diese beiden sind die Natur und der Brauch der freien und guten Menschen.‘ In unseren religiösen Lehren wird das Befolgen der Launen des Fleisches, der Wut, der Lust, der Gier, usw. nicht nur nicht als Freiheit angesehen, sondern im Gegenteil, es ist ein Zeichen menschlicher Gefangenschaft in den Händen tierischer Instinkte und ein Beweis der Niedrigkeit der Seele. Es mag erscheinen, dass solche Menschen frei sind, aber tatsächlich sind sie Sklaven ihrer eigenen Wünsche. Der Führer der Gläubigen, Hazrat Imam Ali (as.), sagte: ‚Der genügsame Diener ist frei und der gierige Freie ist ein Diener.‘“
Schließlich, im letzten Teil der ersten Predigt verwies er auf Vers 157 der Sure A’raf und sagte: „Gemäß diesen Verses betrachtet der edle Koran den Glauben an den Monotheismus und die Befolgung des Propheten als das Entfernen der Fesseln der Gefangenschaft von den Füßen der Menschen. So wurde auch überliefert, dass der heilige Prophet (saas.) einst unter die Gefährten von Suffah ging.
Einer von ihnen sagte: ‚Gesandter Gottes, ich fühle in mir, dass die ganze Welt und alles, was darin ist, für mich überhaupt keinen Wert hat, und jetzt sind meiner Meinung nach Gold und Steine eins. Ich meine, nichts davon kann mich zu sich ziehen.‘ Er will damit nicht sagen, dass sein Gebrauch von Gold und Stein derselbe ist. Vielmehr ziehen ihn die Kraft des Goldes und die Kraft des Steins gleichermaßen zu sich. Der Prophet (saas.) sagte zu ihm: ‚Jetzt sage ich dir, dass du ein freier Mensch bist‘.“
In der zweiten Predigt des dieswöchigen Freitagsgebets lud Scheich Mahmoud Khalilzadeh zunächst sich selbst und die anwesenden Teilnehmenden zur Gottesfurcht ein und empfahl ihnen, regelmäßig in sich selbst zu kehren, um mehr Erfolg in der Selbstbeherrschung erzielen zu können. Vor dem Hintergrund der letzten Tage des heiligen Monat Ramadan sagte er: „Imam Sajjad (as.) sagt im Abschiedsbittgebet des Monats Ramadan: ‚Als du gegangen bist, hast du dein Herz in Sorge und Angst verlassen und bist gegangen. Der Friede sei mit dir, oh du Monat, der so freudebringend warst, als du kamst, und die Herzen in Sorge und Angst zurückgelassen hast, als du gingest. Der Friede sei mit dir, oh du Monat, mit dessen Freundschaft wir uns anvertraut haben und der unsere Herzen gedemütigt und unsere Sünden verringert hast.‘ In diesem Gebetsabschnitt beschreibt Imam Sajjad (as.) den heiligen Monat Ramadan als einen Freund, dessen Anwesenheit freudig und dessen Abwesenheit grausam ist, und dies ist eine der schönsten Arten, diesen Monat der Barmherzigkeit vorzustellen. Der allmächtige Gott hat seinen Dienenden unter verschiedenen Vorwänden seine göttliche Barmherzigkeit gezeigt, um sie vor allen Arten von Abstürzen und Dunkelheit zu retten.“
In einem anderen Teil dieser Predigt sagte er, dass die Ehre des Monat Ramadan und die religiöse Empfehlung zum Fasten, Wachsein in der Nacht, Beten und dessen versprochene Erfüllung und die versprochene Vergebung der Sünden für die Gottesdienenden selbst ist. So können sie sich der Reue und dem Bitten um Vergebung zuwenden. Er fügte hinzu: „Das Fasten dieses Monats war eine der besten Gottesdienste, die für Menschen vorgeschrieben wurde, und wenn man bedenkt, dass der äußere Teufel in diesem Monat auf göttliche Anweisung beschränkt ist, kann ein Mensch, der seine Pflichten erfüllt und auf Gott achtet, in diesem Monat seine existenzielle Identität erreichen und hohe spirituelle Grade erlangen. Wie Scheich Kulaini von Imam Sadegh (as.) überlieferte, dass in der letzten Nacht des Monat Ramadan folgendes verlesen werden soll: ‚Gott, dies ist der Monat Ramadan, indem du den Koran offenbart hast, jetzt vergeht er und ich suche Zuflucht in der Essenz deiner Barmherzigkeit davor, dass die Morgendämmerung dieser Nacht aufgeht oder der Monat Ramadan vergeht, und für dich das Ergebnis meines Verhaltens unangemessen oder eine Sünde war, für das du mich am Tage unserer Begegnung Leiden lassen willst.‘ Daher sollten wir darauf achten, dass wir wegen Unwissenheit über die Belohnungen und Segnungen dieses heiligen Monats und Mangel an Wissen über die Lobpreisung Gottes nicht in Nachlässigkeit leben. Die Wahrheit ist, dass die Diener, die in ihren Angelegenheiten nachlässig sind, der Tugenden dieses Monats und seiner Süße beraubt werden, weil sie sich der Grade und Segnungen der Taten im heiligen Monat Ramadan nicht bewusst sind.“
Der Imam und Leiter des Zentrum der islamischen Kultur Frankfurt e.V. wies im letzten Teil der zweiten Freitagspredigt auf den letzten Freitag des Monat Ramadan hin, der auch als internationaler Quds-Tag bezeichnet wird. Hierzu sagte er: „Dieser Tag ist eines der bedeutendsten und beständigsten religiösen Erscheinungen und ein Symbol der Einheit und Konvergenz auf der Achse des Rechts, um eine Welt ohne Unterdrückung zu schaffen, und die Manifestation der internationalen Unterstützung der leidenden Menschen auf der Welt. Der Quds-Tag ist der Tag des Monotheismus, der Freiheit und der Tag aller Unterdrückten der Welt.
Es ist ein Tag, an dem alle Anhänger und Anhängerinnen der göttlichen Religionen und freie Menschen ihr Interesse an einer Welt frei von Gewalt, Unterdrückung und Diskriminierung bekunden. Ein solches Ideal gehört allen gottesanbetenden und freiheitsliebenden Menschen der Welt, und es wiederholt den gemeinsamen Schmerz aller nach Gerechtigkeit strebenden Menschen in vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Zeitaltern. Wir hoffen darauf, in der Welt Tage erleben zu können, an denen Menschen Koexistenz und Einheit erleben, eine Welt voller Frieden und frei von Gewalt.“
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