
11 Sep Das Freitagsgebet des 10 September .2021
Das Freitagsgebet des Zentrums der Islamischen Kultur Frankfurt hat in dieser Woche am 10. September 2021 in Anwesenheit einiger Gläubiger und unter Beachtung der geltenden Hygienemaßnahmen im Gemeinschaftssaal des Zentrums unter Leitung von Sheikh Mahmoud Khalilzadeh stattgefunden.
In der ersten Predigt fuhr er mit dem Thema Glaube im Koran fort und stellte fest, dass der Glaube an einige Dinge aus der Perspektive des Korans notwendig ist. Bezugnehmend auf den Vers 285 der Sure Al-Baqarah sagte er: „Dieser Vers erklärt einige Glaubensbestandteile: „Der Gesandte (Allahs) glaubt an das, was zu ihm von seinem Herrn (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, und ebenso die Gläubigen; alle glauben an Allah, Seine Engel, Seine Bücher und Seine Gesandten – Wir machen keinen Unterschied bei jemandem von Seinen Gesandten. Und sie sagen: “Wir hören und gehorchen. (Gewähre uns) Deine Vergebung, unser Herr! Und zu Dir ist der Ausgang.”“
Der Freitagsprediger beantwortete in seinen Ausführungen über die Notwendigkeit des Glaubens an den Allmächtigen Gott die Frage, ob der Koran für die Existenz Gottes Argumente und Beweise vorbringt, oder ob er die Existenz Gottes als unbestreitbares Prinzip betrachtet und sich nur mit den Eigenschaften Gottes beschäftigt. Mit Verweis auf die drei existierenden Ansichten unter den islamischen Denkern sagte er: „Die Denker der ersten Gruppe verstehen eine soziologische Studie zur Zeit der Offenbarung des Korans so, dass das Publikum des Korans an die Existenz Gottes als Schöpfer der Welt glaubte. Ihr Problem war, dass sie die Verwaltung und Lenkung der Welt weiteren Göttern zuschrieben. Sie waren überzeugt, dass diese Götter mit der Kraft des Großen Gottes die Welt lenken würden.“
Er betrachtete Vers 61 der Sure Al-Ankabut als einen der Beweise dieser Gelehrten und fügte hinzu: „Dieser Vers betont deutlich, dass die Menschen einen ernsthaften Glauben an „Allah“ hatten und dieselben Leute in der vorislamischen Zeit, obwohl sie an „Allah“ glaubten, andere Götter verehrten und diese Götter als ihre Fürsprecher bei „Allah“ nahmen. Vers 18 der Sure Yunus informiert über diese Angelegenheit: „Sie dienen anstatt Allahs, was ihnen weder schadet noch nützt, und sagen: “Das sind unsere Fürsprecher bei Allah.” Daher glaubt diese Ansicht, dass der Koran trotz des Glaubens an Gott die größte Aufmerksamkeit darauf gelegt hat, die Namen und Attribute der Wahrheit zu erläutern.
Im letzten Teil der ersten Predigt sagte er unter Bezugnahme auf die in den abrahamitischen Religionen üblichen heiligen Texte: „Nach dieser Ansicht gibt es in den abrahamitischen Religionen, d.h. Judentum, Christentum und Islam, keine philosophischen oder logischen Beweise, um die Existenz Gottes zu beweisen, und es wurden hauptsächlich die Namen und Attribute Gottes vorgestellt. Auch die Geschichte der Propheten weist darauf hin, dass sie nicht gegenüber den Menschen argumentierten, sondern in Wahrheit sie auf Gott und sich selbst aufmerksam machten.“
Der Imam und Direktor des Zentrums der Islamischen Kultur Frankfurt verwies zu Beginn der zweiten Predigt, nachdem er sich selbst und den anderen Gläubigen zur Gottesfurcht geraten hatte, auf die besorgniserregende Lage in dem islamischen Land Afghanistan. Er betonte die Notwendigkeit, Zwietracht und Mord unter afghanischen Muslimen zu vermeiden, drückte jedoch die Hoffnung aus, dass durch die Intervention afghanischer Intellektueller und Ältester, insbesondere schiitischer und sunnitischer Religionsgelehrter in der Region, extremistisches Verhalten gestoppt und die Situation in Afghanistan nach den Wünschen und dem Willen der muslimischen Bevölkerung gebildet und Sicherheit, Frieden und Stabilität in dieses Land zurückkehren wird.
In einem anderen Teil der zweiten Predigt bezog er sich auf das Attribut Geiz und sagte: „Imam Ali (as) sagt in Nahj al-Balaghah: “Geiz ist eine Schande und Angst ist Mangel, Armut macht den Klugen hinsichtlich des Arguments still und der Arme ist ein Fremder in seiner eigenen Stadt.” Der Imam (as) weist in dieser erhabenen Weisheit auf vier moralische und soziale Schwächen des Menschen hin und erklärt die negativen Auswirkungen jeder einzelnen, so dass sich jeder von ihnen distanziert. Zuerst sagt er: “Geiz ist eine Schande.”“
Sheikh Mahmoud Khalilzadeh sagte in der Definition von Geiz: „Geiz ist, dass der Mensch nicht bereit ist, anderen etwas von den von Gott gegebenen Segnungen zu geben, obwohl seine Möglichkeiten viel mehr sind als seine Bedürfnisse, und das Gegenteil ist Großzügigkeit und Segen, die manchmal dazu führen, dass der Mensch sogar das, was er selbst benötigt, anderen spendet und sich selbst mit den geringsten Gaben des Lebens begnügt. Schande, Geiz und die Tugend der Großzügigkeit und des Segens bleiben niemandem verborgen, denn Geiz führt dazu, dass die Menschen den Geizigen verabscheuen und sowohl nahe als auch ferne Menschen sich von ihm fernhalten.
“Angst wird zu Mangel.” ist der zweite Teil aus den Erzählungen Imam Alis (as), über den der Freitagsprediger erzählte: „Ängstliche Personen können nie von ihren Fähigkeiten, Kompetenzen und Talenten Gebrauch machen und das Ergebnis ist Rückständigkeit im Leben. Zudem weigern sie sich, wenn Religion, Leben, Ehre, Würde und ihre Werte gefährdet sind, sich dem zu stellen. Kein Feigling hat im Leben je eine bedeutende Entdeckung gemacht, keine Stellung erreicht, keinen bedeutenden Sieg errungen und nicht den Grad der Vollkommenheit erreicht.“
Über den dritten Aspekt dieser Überlieferung Imam Alis (as) erzählte er: „Dass der Imam sagte “Armut macht einen klugen Menschen in der Erklärung seiner Argumente stumm.” weist darauf hin, dass sich arme Menschen einerseits minderwertig fühlen und, egal wie intelligent sie sind, sie sich aufgrund dieser Minderwertigkeit davon abhalten, sich zu äußern und ihre Rechte zu verteidigen, und andererseits, da sie wissen, dass viele Menschen Ihre Worte nicht schätzen, weil sich weltliche Menschen normalerweise nicht um die Armen kümmern und dieses Gefühl führt dazu, dass die Armen ihre Meinung nicht äußern können.
Der Freitagsprediger erklärte in dem letzten Abschnitt seiner zweiten Predigt den vierten Satz der genannten Überlieferung zur Vervollständigung des dritten Satzes und fügte hinzu: „Imam Ali (as) sagte über die vierte Eigenschaft: „Derjenige der arm ist, ist auch in seiner eigenen Stadt ein Fremder.” Denn ein Fremder ist ein derjenige, der keine Freunde oder Bekannte hat und sich einsam fühlt, und wir wissen, dass weltliche Menschen sich von den Armen und Bedürftigen distanzieren und sie als Fremde in ihrer Stadt zurücklassen. Dementsprechend und gemäß der Anordnung von Imam Ali (as) sollte jeder Muslim nach individueller und sozialer Armutsbekämpfung streben.“
No Comments