Loader

Das Freitagsgebet des 27.August.2021

Das Freitagsgebet des Zentrums der Islamischen Kultur Frankfurt hat in dieser Woche am 27. August 2021 im Gemeinschaftssaal des Zentrums der Islamischen Kultur Frankfurt unter Leitung von Sheikh Mahmoud Khalilzadeh und in Anwesenheit einiger Gläubiger unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen stattgefunden.
Im Anschluss an die Vortragsreihe „Glauben im Quran“ erläuterte er, dass der Glaube von Natur aus erfordert, nach seinen Verpflichtungen zu handeln, daher gibt es in der islamischen Kultur eine starke Verbindung zwischen beiden. Die Sammlung der zwei Gewichtigen (Quran und Ahlul-Bayt) stellt angemessenes und freiwilliges Handeln als den Glauben stärkend und das Herz erleuchtend vor, wohingegen unangemessenes Handeln zum Grund für eine Schwächung des Glaubens und eine Verdunkelung des Herzens erklärt wird. Mit tiefem Nachsinnen über den Koran wird die Wirkung rechtschaffener Taten auf den Glauben und seine Vervollkommnung verstanden. Der allmächtige Gott sagt in Vers 10 der Sure Fatir: „Zu Ihm steigt das gute Wort hinauf, und die rechtschaffene Tat hebt Er (zu sich) empor.“ Der Glaube und die reine Überzeugung steigen zu Gott auf und die rechtschaffene Tat, die Gott akzeptiert, lässt den Glauben ewig fortwähren und erhöht diesen.
Auch zeigen die Verse des Korans die Zunahme des Glaubens, des Lichts und der Rechtleitung der rechtgeleiteten Menschen, wie wir beispielsweise in Vers 17 der Sure Muhammad lesen: „Und denjenigen, die recht geleitet sind, mehrt Er die Rechtleitung und verleiht ihnen ihre Gottesfurcht.“ Demzufolge beeinflussen die rechtschaffenen Taten, die vom Gläubigen ausgehen, während sie aus seinem Glauben stammen, die Stärke und Stabilität des Glaubens und bilden die Grundlage für weitere gute Taten.
Das Ergebnis ist, dass Glaube und Handeln eine wechselseitige Wirkung aufeinander haben, nämlich die allmähliche Wirkung des Glaubens und der gerechten Taten auf das Herz und die Seele des Menschen, sodass die Beachtung des einen ohne Berücksichtigung des anderen keine Wirkung und kein Ergebnis haben wird.
Man sollte auch wissen, dass der Glaube in der islamischen Ideologie einer Zu- und Abnahme sowie Intensität und Schwäche unterworfen ist. Im Koran, Vers 173 der Sure Al-Imran, wird gesagt: „Diejenigen, zu denen die Menschen sagten: „Die Menschen haben (sich) bereits gegen euch versammelt; darum fürchtet sie!” – Doch da mehrte das (nur) ihren Glauben, und sie sagten: “Uns genügt Allah, und wie trefflich ist der Sachwalter!”
Es wird auch von Imam Ali (as) überliefert: „Der Glaube erscheint zuerst als weißer und leuchtender Punkt im Herzen, und wenn der Glaube zunimmt, wird dieser weiße und helle Fleck größer.“
Es ist auch notwendig zu erwähnen, dass man unter Bezugnahme auf die zwei Gewichtigen sagen kann, dass das Nachdenken über die Verse Gottes und die Ordnung der Existenz, sowie die ständige Aufmerksamkeit gegenüber Gott und das Fühlen seiner Existenz, wie auch das Ausführen verpflichtender und nicht verpflichtender rechtschaffener Taten, das Sprechen von Bittgebeten, das Beten und das Gedenken der Gnaden des Herrn, all diese wirken sich auf die Zunahme des Glaubens aus und spielen eine wichtige Rolle. 
In der zweiten Predigt lud Sheikh Khalilzadeh zuerst sich und dann die Betenden zur Frömmigkeit und Gottesfurcht ein. Er riet Ihnen zur positiven Schamhaftigkeit, denn die Schamhaftigkeit ist eine der menschlichen und göttlichen Eigenschaften, die sich auf das menschliche Leben auswirken. Schamhaftigkeit ist ein besonderer Geisteszustand, der zu Anstand und Gelassenheit in Verhalten, Bewegungen und Ruhe des Menschen führt. Moralgelehrte erläutern Schamhaftigkeit als eine Art Entfesselung und Selbstzügelung des inneren Ichs, die dazu führt, dass Menschen sich von religionsrechtlich oder im Brauch unangemessenen oder unvernünftigen Taten fernhalten, und ihre Quelle ist die Sorge vor dem Tadel der anderen.
Diese Eigenschaft hat einen besonderen Stellenwert in der religiösen Lehre und ist eng mit Glauben und Gottesfurcht verbunden. Der Heilige Prophet (saws) sagte: „Schamhaftigkeit und Glaube sind in einem Faden und miteinander verbunden: Immer, wenn der eine geht, folgt ihm der andere und geht ebenfalls.” Die Beachtung der Schamhaftigkeit im persönlichen und sozialen Leben garantiert die Gesundheit des Einzelnen und der Gesellschaft und die transzendenten menschlichen Werte.
Scham vor Gott bedeutet, Ihn in allen Situationen zu berücksichtigen und Ungehorsam gegenüber Gott zu vermeiden. Der heilige Prophet (saws) sagte: „Schäme dich vor Gott so, wie du dich vor den rechtschaffenen Leuten deines Volkes schämst.“ Schamhaftigkeit vor den anderen ist die Wahrung ihrer Würde, sowie das Fernhalten von unangemessenen Worten und Taten. Schamhaftigkeit vor sich selbst die Wahrung der eigenen Würde und die Beachtung von Anstand und Gelassenheit, sowie die Wahrung der Würde des Menschen. Imam Ali (as) sagte: „Die beste Art der Schamhaftigkeit ist die Schamhaftigkeit vor sich selbst.” Schamhaftigkeit muss in allen Aspekten des menschlichen Lebens und in allen Beziehungen präsent sein und es muss darauf geachtet werden, dass das alltägliche Leben und das Leben im Zuge der Technologie, den Menschen nicht von den religiösen und menschlichen Traditionen, die im Einklang mit der menschlichen Natur sind, entfernt und so die Schamhaftigkeit voreinander und in der Gesellschaft nicht vernachlässigt wird. Sheikh Khalilzadeh empfahl, dass das Thema der Schamhaftigkeit in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen ernst genommen wird, sodass diese angeborene menschliche Tugend nicht verblasst.
Imam Ali (as) sagt: „Schamhaftigkeit ist der Schlüssel zu allem Guten. Wer bemüht ist diese Eigenschaft in sich zu finden, wird den Schlüssel zu vielen guten Dinge erhalten und das ist ein großartiger Segen.“
Ein weiterer Punkt ist, dass der Mensch der heutigen Ungerechtigkeit überdrüssig ist, müde von den allgemeinen Katastrophen und den privaten und gesellschaftlichen Problemen, während er sich um einen Ausweg bemüht und versucht, diese Müdigkeit zu heilen. Sheikh Khalilzadeh riet den Anwesenden, Zuflucht bei Gott dem Allmächtigen zu suchen, sodass durch das Vertrauen auf ihn, Kraft zum Vorankommen im Leben geschöpft werden kann.
In der Hoffnung auf die Ankunft des Retters der Menschheit.

No Comments

Post A Comment