
31 Jan Das Freitagsgebet des 31.Januar.2020
Das Freitagsgebet dieser Woche fand am 31. Januar 2020 im Amphitheater des Zentrums der Islamischen Kultur Frankurt unter der Leitung von Hojjatul-Islam wal-Muslimeen Haj Sayyid Mohammad Hassan Mokhber statt. In seiner ersten Predigt ermahnte er sich selbst und die anwesenden Betenden zur Gottesfurcht. Als Einführung zu einer weiteren Eigenschaft der Gläubigen in den Worten Imam Alis (der Friede sei auf ihm) sprach er: Wir dürfen Nahj-al-Balagha nicht als einen Text oder eine Rede betrachten, in der lediglich die Eigenschaften der Gottesfürchtigen erklärt werden. Vielmehr sollten wir sie als eine Anleitung für das Leben eines aufrechten Moslems, einen Wegweiser und eine Anleitung für das tägliche Leben ansehen. Wir sollten danach streben, alle Eigenschaften, die in der Rede zum Freitagsgebet vorgestellt werden, in uns selbst zum Vorschein zu bringen und sie zu leben.
Weiterhin sagte der Vetreter des Zentrums der Islamischen Kultur Frankfurt: Zu den von Imam Ali (der Friede sei auf ihm) erwähnten Eigenschaften gehört jene, dass der Gottesfürchtige nicht vergisst, woran er erinnert wurde oder was er sich merken sollte.Vielleicht wundert ihr euch anfangs, warum der Imam diese Eigenschaft erwähnt. Das ist so, weil wir denken, dass Vergessen keine absichtliche Handlung ist. Wie kann es sein, dass Imam Ali (der Friede sei auf ihm) etwas zu den Eigenschaften der Gottesfürchtigen zählt, das außerhalb der freien Entscheidung des Menschen liegt? Wenn wir den 286. Vers der Sure Baqareh lesen, lehrt uns der Koran dort, dass wir zu Gott sagen sollen: _Rabbana la tu’akhidna in nasiena au akhta’na._
“Unser Herr, belange uns nicht, wenn wir vergessen oder einen Fehler begehen.” Basierend auf diesem Koranvers ist das Vergessen ein Verbrechen, welches eine Strafe nach sich zieht. Jedoch bitten wir Gott, diese Strafe von uns abzuwenden.
Der Freitagsprediger dieser Woche antwortete auf die Frage, wie Imam Ali (der Friede sei auf ihm) etwas, das keine willentliche Entscheidung ist, zu den Eigenschaften der Gottesfürchtigen zählen kann: Nicht alle Arten des menschlichen Vergessens erfolgen unabsichtlich. Vielmehr ist es so, dass wir vieles vergessen, weil wir es als nicht wichtig erachten und uns nicht weiter darum scheren. Daher setzt sich das, was uns wichtig ist, in unseren Verstand und unsere Herzen und Unwichtiges vergessen wir einfach. In Wahrheit vergessen wir also bei genauem Hinsehen vieles absichtlich, auch wenn es äußerlich den Anschein erweckt, unabsichtlich vergessen worden zu sein.
Stell dir vor, jemand schuldet dir eine beträchtliche Summe Geld. Vergisst du das? Oder eine wichtige Flugreise, die du in 3 oder sogar 6 Monaten nehmen musst? Vergisst du das? Jetzt verstehen wir, dass wir vieles nur vergessen, weil wir es für unwichtig halten. Manchmal vergessen wir unseren Gottesdienst wie das Gebet, die Versprechen, wir gegeben haben, die Eide, die wir geschworen haben und vieles mehr. Die Ursache dafür ist, dass wir sie für unwichtig und andere Dinge für wichtiger halten und wir in Wahrheit die Dinge daher absichtlich vergessen.
Ebenso sprach er: Imam Ali (der Friede sei auf ihm) sagt, der Gottesfürchtige vergisst die Dinge nicht, an die Gott ihn erinnert oder die er beachten sollte. Das ist so, weil er die Dinge für wichtig erachtet und ernst nimmt.
In der zweiten Predigt ermahnte Hojjatul-Islam Mokhber sich selbst und die anwesenden Betenden erneut zur Gottesfurcht und wies anlässlich der Tage des Martyriums von Hazrate Zahra (der Friede sei auf ihr) in der Erläuterung ihrer als Rede von Fadak bekannten Predigt auf die Ziele Gottes bezüglich einiger göttlicher Gesetze hin. Hazrate Zahra (der Friede sei auf ihr) sagt, dass Gott den Glauben für seine Diener verpflichtend machte, um sie vom Götzendienst zu reinigen. Es ist offensichtlich, dass die Konsequenz des Glaubens die Rettung vor dem Dualismus und Polytheismus ist. Der Gläubige ist lediglich ein Diener Gottes und gehorcht niemand anderem. Er betet nichts und niemand anderes als Herrn und inneren oder äußeren Gott an. Im Koran werden manchmal Leute erwähnt, die sich selbst und ihre eigenen Begierden wie Gott anbeten und ihnen gehorchen oder Leute, die nach dem Diesseits verlangen und seine Zierden und Genüsse statt Gott anbeten. Diese Leute sind in Wahrheit Gefangene ihrer eigenen äußeren und inneren Neigungen und Triebe, während der wahre Gottgläubige von all jenem frei ist.
Der Leiter der Bildungs- und Kulturabteilung des Zentrums ging in einem weiteren Teil dieser Rede auf den Grund der Verpflichtung des Gebets in der Rede von Hazrate Zahra (der Friede sei auf ihr) ein und sprach: Sie sagte in einem weiteren Teil: Gott erlegte euch das Gebet als Pflicht auf, um die Hochmut von euch zu nehmen. So ist eine der wichtigsten Wirkungen des Gebets auf den Betenden jene, dass es ihn vom Schmutz des Hochmuts reinigt. Dass er sein Gebet im Angesicht Gottes und seiner Diener nicht als groß erachtet. Als Folge daraus widersetzt er sich dem Befehl Gottes nicht und sieht seine Diener nicht als gering an.
Da die Worte Hazrate Zahras (der Friede sei auf ihr) Licht sind und das Herz ihres Lesers erhellen und sein Inneres beruhigen, empfahl er zum Schluss allen anwesenden Betenden und Interessierten an den reinen Lehren des Korans und der Ahlulbayt, die Rede von Fadak zu lesen.
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