
11 Mai Stellungnahme des ZIK Frankfurt zu den Ereignissen in Quds und Afghanistan
Im Namen des Erhabenen
Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (dass es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. (Quran 5:32)
Während die Muslime der Welt die letzte Woche des Monats Ramadan erleben und sich ganz im Sinne der Lehren dieses Monats in Barmherzigkeit und Empathie, in Reinheit und in der Ergebenheit gegenüber Gott üben, erreichen uns aus einigen Ländern traurige Berichte zu erschütternden Morden und Verbrechen. Berichte, die das Herz eines jeden gerechten und freidenkenden Menschen betrüben. Neben solcher Ereignisse in Jerusalem waren wir Zeuge einer unmoralischen, unmenschlichen und unreligiösen Handlungsweise in einem Anschlag auf die Seyyed-Al-Shuhada Mädchenschule im Westen Kabuls in Afghanistan. Dieses bittere und entsetzliche Ereignis brachte 80 fastenden Schülerinnen den Märtyrertod und eine Vielzahl der Kinder wurde schwer verletzt.
Die Sichtweise des Qurans ist wie folgt: Wenn das Blut eines unschuldigen Menschen vergossen wird ist es keineswegs so, dass nur ein Mensch geschädigt wurde. Vielmehr handelt es sich um einen Angriff und Mord auf die gesamte Menschheit. Der Wert des Menschen unterscheidet sich nicht durch Hautfarbe, Lebensmittelpunkt, Ethnie oder Sprache des Menschen. Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes und Ausdruck seiner Macht und Weisheit.
Daher ist diese Katastrophe nicht nur als eine Katastrophe für Kabul, für das Land Afghanistan oder für die muslimische Gemeinschaft zu betrachten, sondern als Tragödie für die gesamte Menschheit.
Terroristische Organisationen und radikale Gruppierungen auf der ganzen Welt, unter welchem Namen und welcher Parole sie auch immer agieren, sind in Ihrer Feindschaft gegenüber folgenden Dingen vereint: Spiritualität und Aufgeklärtheit, sowie Religion und Verstand. Diese Elemente werden von terroristischen und radikalen Bewegungen bekämpft, teils im Verborgenen und teils ganz offen.
Eine Welt, in der die Spiritualität und der Glaube an den erhabenen Gott mit Erkenntnis und Weisheit einhergehen, hat keinen Platz für Radikalität, Tyrannei und Unterdrückung.
Das Zentrum der Islamischen Kultur Frankfurt kondoliert allen Muslim-/innen, sowie den freidenkenden Menschen der Welt, und insbesondere den geehrten Familien der Märtyrer/-innen dieser entsetzlichen Ereignisse. Wir verurteilen jede Art von Radikalität und tyrannischer Gewalt, unter welchem Namen und Parole diese auch erfolgt und fordern alle internationalen Organisationen und Menschenrechtsvereinigungen, sich solchen Vorfällen ohne jede Ungleichbehandlung anzunehmen und entschiedene Schritte einzuleiten.
Zentrum der Islamischen Kultur Frankfurt e.V.
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